Einfaches Stick Tutorial:
Nadelmalerei für Anfänger
Do it yourself Nadelmalerei auf Stoff ist einfach gemacht. In meinem Anfänger Stick Tutorial zeige ich Dir erste Stiche und gebe Inspirationen zu neuen Stick Ideen.
Sticken eignet sich besonders gut zum Abschalten!
Man kann sich unendlich Zeit nehmen und muss zum Beispiel nicht warten bis die Farben getrocknet sind. Außerdem kann man Stickutensilien auch überallhin mitnehmen, sodass man auch draußen im Park unter einen Baum entspannt etwas sticken kann.
Daher gebe ich Dir heute einen kurzen Stick Guide, der Dich inspirieren soll selbst zur Sticknadel zu greifen.
Es stellt sich manchmal nur die Frage was mache ich dann mit dem Stickmotiv?
Nicht jeder mag ein Stickbild an der Wand oder auf dem Sofakisssen.
Aber wenn man alltägliche Dinge damit verschönern kann ist es eine praktische Sache, denke ich. Eventuell hast Du noch einen alten Jutebeutel oder eine Tasche, die etwas aufgepeppt werden kann.
Hinzu kommt, dass auch für das Sticken wenig benötigt wird. Wie geschaffen für Anfänger und Wieder-Einsteiger!
Also leg einfach los 😉
Dieser Artikel enthält unbeauftragte Werbung, da es zur Nennung von Marken kommt.
Ein paar Dinge werden aber benötigt:
- Sticktwist(=Stickgarn) Für die Om-Blüte habe ich folgende Farben der Marke Anchor verwendet:
Nr. 2 - weiß
Nr. 338 - orange
Nr. 1025 - rot
Nr. 290 - gelb - passender Stoff oder Tasche/Kleidungsstück, das bestickt werden soll
- geeignete Nadel
- ausgedrucktes Motiv
- Schere
- Stickrahmen
- Fineliner, der auf Stoff malt und ggf auswaschbar ist(ansonsten Bleistift)
- oder optional: Pauschpapier + Stecknadeln (zum Beispiel ganz ordinäres Butterbrotspapier) zum Übertragen des Motivs auf den Stoff
oder: wasserlöslicher Stickvlies zum Aufkleben
Hinweise zum Thema Sticktwist:
Hier findest Du Umrechnungstabellen um die Farben von anderen Stickgarn – Herstellern zu verwenden
Hinweise zum Thema Stoffe:
Prinzipiell eignet sich dazu jeder Stoff. Man muss nur je nachdem wie dünn der Stoff ist eventuell sogenannten Stickvlies aufbügeln um diesen zu stabilisieren. Es gibt Stickvliese die sich ganz einfach bei 30°C Handwäsche im Wasser auflösen. Sehr praktisch!
Auch hilfreich sind auflösbare Stickfliese zum Aufkleben, mit denen man ein Motiv auf dunklere und dickere Stoffe übertragen kann.
Diese kommen zum Einsatz, wenn es zum Beispiel nicht möglich ist, dass Motiv durch abpauschen zu übertragen.
Hinweise zum Thema Nadel:
Wenn es sich nicht um Kreuzstichstoffe wie zB. Aida oder Mönchstoffe handelt, braucht man eine spitze Nadel mit der man den Stoff durchstechen kann.
Bei den erwähnten Kreuzstichstoffen kann man stumpfe Nadeln verwenden, da bereits extra Löcher im Stoff vorhanden sind durch die die Nadel geführt wird. Das ist zwar praktisch, aber wie gesagt eher im Bereich Kreuzstich -Stickerei angebracht. Denn hier arbeitest Du meist Reihe für Reihe auf einer Ebene und stickst nicht mehrere Ebenen ‚frei-hand‘.
Zumal Du ja sehr wahrscheinlich kein T-Shirt oder ähnliches aus Stickstoff trägst 😉
Zum übertragen des Motivs auf deinen Stoff hast Du mehrere Möglichkeiten:
- Pauschpapier
- wasserlöslicher Stickvlies
- Fensterscheibe oder Lightpad
1. Übertragung mit Pauschpapier
Als Pauschpapier eignet sich hervorragend das transparente weiße Butterbrotspapier.
Du legst dafür einfach das Pauschpapier auf dein ausgedrucktes Motiv und ziehst die Linien mit einem schwarzen Fineliner nach.
Dann befestigt Du das Pauschpapier mit Stecknadeln auf deinem Stoff.
Fertig!
Vorteile:
- günstig
- schnell
- unkompliziert
- für kleinere Motive besonders geeignet
- für alle Stoff Farben geeignet
Nachteile:
- Papier reißt schnell ein
- muss nach dem Sticken entfernt werden(etwas friemelig)
- Nadeln pieksen einen wenn man nicht aufpasst
2. Übertragung mit wasserlöslichem Stickvlies
Hierbei kannst Du das Motiv wieder von deiner ausgedruckten Version auf das Stickvlies mit einem Fineliner übetragen.
Danach klebst Du es einfach auf deinen Stoff und kannst loslegen.
Nach dem Sticken wird der Stoff gewaschen (Handwäsche reicht aus). Dabei löst sich das Stickvlies ohne Rückstände zu hinterlassen einfach auf.
Vorteile:
- kein verrutschen, da es direkt auf dem Stoff klebt
- kein lästiges Entfernen nach dem Sticken
- unkompliziert
Nachteile:
- Je nach Hersteller nicht ganz günstig, vorallem wenn man größere Mengen braucht
- schwitzige/feuchte Hände reichen schon aus um den Vlies anzulösen
- nicht ganz so durchsichtig wie das Butterbrotspapier (Vorlage unbedingt in schwarz ausdrucken)
3. Übertragung mittels Tageslicht oder Lightpad
Dafür brauchst Du kein extra Papier, sondern klebst dein ausgedrucktes Motiv auf Fensterscheibe (bei Tageslicht, versteht sich 😉 ) oder legst es auf ein Lightpad und legst dann deinen Stoff darüber. Dann kannst du wieder mit dem geeigneten Fineliner die Linien nachzeichnen.
Vorteile:
- Fensterscheibe hat jeder
- verbraucht am wenigsten Material
Nachteile:
- Fensterscheibe: verrutschen kann leicht passieren
- eignet sich nur für dünnen und hellen Stoff
Beginn der Arbeit: Vernähen des Arbeitsfadens
Einfacher Umrandungsstich: Der Rückstich (engl. back-stitch)
Einfacher Füllstich: Platt-Stich (engl. satin stitch)
Den habe ich für das Innere der Blüten verwendet.
Du ‚malst‘ quasi mit dem Faden größere Bereiche auf dem Stoff aus. Daher spricht man auch von Nadelmalerei.
Du beginnst wie immer mit einem kleinen Stich zum Vernähen.
Der muss auch nicht die Länge haben, die du gerne „malen“ möchtest. Denn Du kannst diesen Anfangsstich einfach unter mehreren Stickstichen verstecken.
Hierbei arbeitest Du auch wieder von unten nach oben durch den Stoff. Wobei Du allerdings die Länge des Stiches auf deiner Vorderseite so lang machst, dass es zu deinem Motiv passt.
Wichtig ist dabei, dass Du den Faden gut fest ziehst wenn Du mit der Nadel wieder durch den Stoff nach unten gehst. Denn sonst sitzt der Faden nicht stramm genug und kann sich beim Waschen etc. verziehen.
Du stichst also von A nach B und dann von B direkt nach C (von unten durch den Stoff). Wobei C sich sehr nah an B befindet, damit keine Lücke im Stickbild entsteht.
Die Strecken zwischen A und B sowie C und D sollten parallel zueinander sein.
Bis auf das Du sehr parallel und lückenlos arbeiten solltest, um den Flächeneffekt zu erziehlen, bist Du sehr frei bei diesem Stickstich.
Optionale Highlights: Knötchen-Stich (engl. french knot)
In den meisten Stickbüchern oder Blogs ist dieser Stich als nicht für Anfänger geignet kategorisiert. Aber ich finde so schwierig ist der wirklich nicht.
Im Grunde ist es auch wieder ein normaler Stich von A nach B (von unten nach oben durch den Stoff). Wobei aber bevor du in B einstichst noch folgendes gemacht wird:
Du wickelst den Faden 2-3 mal (je nach gewünschter Dicke auch noch mehr) um deine Nadel und hälst dann beim Einstchen den Faden fest und ziehst etwas an ihm. Wie stark du ziehst beeeinflusst dann wie fest dein Knötchen hinterher wird. Mit diesem Stich fixierst du die Umschläge auf der Nadel auf deinem Stoff -und das ergibt dann das Knötchen.
Es ist etwas Übung nötig aber das war es auch schon!
Ich hoffe meine Erklärungen waren ausreichend verständlich. Wenn nicht hinterlasse einfach einen Kommentar.
Ich bin Dir für Feedback immer dankbar!
Viel Spaß bei Deinem Stickprojekt!